21.08.2022
Sonntag früh sind wir nach Bozen gestartet, wo wir am Nachmittag gut angekommen sind. Wir haben ein schönes erstes Hotel am Rande des Zentrums.
Nach einer kleinen Pause erkundeten wir kurz die Stadt.
Gegen 18:30 Uhr nahmen wir an der Informationsveranstaltung vom Reiseveranstalter teil. Bei dieser bekamen wir die App ausführlich erklärt und ebenso das Verhalten im Notfall. Auch gab es weitere ausführliche Unterlagen zu Sehenswürdigkeiten und der Route. Da ich die Navigation mit komoot bevorzuge, habe ich auch den gpx-Track bekommen.
Auf Empfehlung besuchten wir eine Pizzaria. Lecker war es und wir konnten mit dem Bild der leckeren Pizza unsere Tochter hoffentlich ein kleines bisschen ärgern. Zum Tagesausklang schwammen wir noch paar Bahnen im hoteleigenen Pool. Das Schwimmen im beleuchteten Pool hatte ein eigenes Flair.
Bedingt durch die Anstrengungen der vergangenen Tage war dann der Tag relativ zeitig zu Ende.
22.08.2022
Nach einer stürmischen Nacht gab es ein richtig leckeres Frühstück. Nach dem unsere Fahrräder montiert waren, starteten wir auf dem Marktplatz von Bozen unsere Tour. Ein erster Halt führte uns noch in den örtlichen Decathlon, da ich für meine Garmin kein Ladegerät mitgenommen habe. Leider konnte man mir nicht helfen, ich werde die zwei Wochen ohne Uhr überleben. Kaum das wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, begann die Ruhe, die Alpen und die das komplette Tal füllende Obstplantagen.
Ich finde die Bergwelt, die wir eigentlich nur vom Skifahren kennen, äußerst beeindruckend.
Wir rechneten mit mehr Cafés oder Restaurant entlang der Strecke. Auf den 70 Kilometern gab es aber nur eine Stelle zum Wasser auffüllen und auch nur ein Restaurant. Die Natur und auch die Ruhe genießend sind wir gegen 16 Uhr in Trient angekommen. Das Abendessen und ein sehr leckeres Eis gab es im Stadtzentrum. Von unserem Hotel waren es nur zehn Minuten zu laufen. Etwas lästig waren die Tauben und Spatzen. Der Ausblick über den Marktplatz auf den Springbrunnen und die Kirche entschädigte aber mehr als genügend.
23.08.2022
Es war eine sehr gute Idee, etwas mehr für die Hotels auszugeben und so die Nacht und besonders das Frühstück zu genießen. So war auch das NH Hotel Trient schön und mit einem guten Buffet sind wir in den Tag gestartet. Bevor es Frühstück gab, schaute ich mir den Ort und die Alpen in der aufgehenden Sonne bei einem Nüchternlauf an.
Nach dem die Räder wieder gepackt waren, starteten wir auf dem Radweg nach Riva del Garda. Im Gegensatz zum ersten Tag führte der Weg heute viel mehr parallel an Straßen und der Autobahn entlang. Aber bereits der Fluss oder eine Obst oder Weinplantage reichten aus, den Verkehrslärm zu reduzieren. Die Landschaft wandelte sich von der äußerst schroffen zu etwas liebligen Form. Die Apfelplantagen wurden weniger, dafür war dann der Weinbau dominant.
Natürlich gab es auch heute eine leckere Kaffeepause, wir hielten an einer kleinen Bar, genossen die Zeit und die Getränke. Der Gardasee zog uns aber in seinen Bann und so ging es dann ohne weitere Pause auf den nächsten Teilabschnitt. In Miro verließen wir das Etschtal und es ging paar Höhenmeter hinauf. Der kleine Pass war schnell genommen und endlich konnten wir den Gardasee seit Jahren wieder sehen!
Es rollte gut, schnell und direkt zum Strand. Raus aus den Anziehsachen und ab ins Wasser war das Motto! Bis zur Abfahrt des Schiffes, welches uns über den Gardasee bringen sollte, war durch unsere rasante Fahrweise ja noch genügend Zeit!
Nachdem wir uns abgekühlt und etwas Pause gemacht hatten, ging es zum Hafen und aufs Schiff. Die Fahrt von Riva nach Desenzano ist anfangs schön und das Panorama beeindruckend. Besonders die vielen Surfer und anderen Sportboote waren bewundernswert. Die Schifffahrt dauert allerdings incl. Umstieg fünf Stunden. Bereits nach zweien war es uns stinklangweilig und es tat uns vom unbequemen Sitzen alles weh.
24.08.2022
Anschließend gab es noch ein kitschiges Startbild, dann verließen wir sofort Descenzione und auch den See. Die Landschaft änderte sich komplett. Aus der alpinen Berglandschaft würde es lieblig hügelig. Das begleitete uns auch den ganzen Tag. Die Landwirtschaft war kleinzelliger und auch vielfältiger. Wir hatten am Wegesrand Apfel und Birnenplantagen, Weinberge, Mais und bereits abgeerntete Getreidefelder und zu unserer Überraschung auch ein Areal mit Kiwis.
25.08.2022
Es stellt sich langsam eine gewisse Morgenroutine ein. Ich stehe gegen 06:30 Uhr auf und nach einem kurzen Badbesuch starte ich zu meiner kleinen Besichtigungsrunde durch die jeweilige Stadt. So war es auch heute in Verona. Dabei geht es nicht um Bestzeiten, einfach früh Zeit für mich und meine Gedanken haben und was sehen ist meine Priorität.
Nach einem wieder sehr leckeren und vielfältigen Frühstück rollten wir uns bis zum Marktplatz und dem Theater von Verona ein, es gab das obligatorische Startfoto und noch eine Karte für die Mütter zu Hause. Die Ausfahrt aus Verona ging schnell über kleine Nebenstraßen an den inzwischen obligatorisch zum Nasch einladenden Weinbergen vorbei. Zahlreiche Dörfer mit Cafes, Bistros und Getränkeläden gab auf unserer heutigen Tour. Diese nutzten wir auch immer wieder, da es sonst weder eine Bank noch irgendwas zum Pausieren einladendes gab.
Schön war die heutige Landschaft, es war wirklich so, wie man sich Italien vorstellt. Geschwungene Hügel mit kleinen Schlössern, zirpenden Grillen und hervorragendes Wetter. Mich störten die Temperaturen von über 30° nicht.
Interessant waren die Erntemaschinen für die Weintrauben, die die riesigen Felder abernten. Für mich war es heute auch zweimal anstrengend. Zwei längere Anstiege mit etwa 10% Steigung bewältigten wir. Aber wo es hoch geht, rollt es sich auch wieder gut runter.
Die Freude über die Dusche und das anschließende wohlverdiente Abendessen war groß.
Die Stimmung auf der Piazza war einzigartig. Ebenso das leckere Abendessen.
26.08.2022
Von einer lauten italienischen Familie bin ich pünktlich geweckt worden. So konnte ich die am Vorabend erstellte Laufrunde gut absolvieren. Es sah bei Komoot nach Felder und Wälder aus, tatsächlich ging es fast ausschließlich durch Vincenza. War aber auch ganz gut. Begeistert bin ich von der Infrastruktur, fast an allen Straßen gibt es baulich getrennte Wege für die Fahrradfahrer und Fußgänger.
Gestartet sind wir zur kürzesten Etappe gegen 9 Uhr, die Strecke führte meistens wieder über gut ausgebaute Fahrrad und Feldwege. Neben einer kurzen Rast im Grünen kamen wir auch an einem Dorf vorbei, wo wir unsere Getränkevorräte auffüllten. Gegen Mittag erreichten wir Padua. Bereits gestern sah ich, dass es ein kommunales Schwimmbad mit mehreren Bahnen gab. Da konnten wir nicht widerstehen. Wir schwammen und kühlten uns ausgiebig ab. Zuvor mussten wir noch Badekappe kaufen, das kannten wir nicht.
Gegen 16 Uhr sind wir dann in unsere Herberge für die kommende Nacht eingerollt. Es war das Hotel Roma, sicher eines der guten und altehrwürdigen Hotels in Padova. Für Fahrradtouristen ist es allerdings ungeeignet, es gibt auf dem Zimmer nur zwei Steckdosen. Insgesamt wirkt das schöne Hotel so, als wenn der eine kleine Schritt zwischen Nobel und Sanierungsbedürftig knapp überschritten ist. Aber das sieht man leider an mehreren Stellen, an welchen wirklich sehr prachtvollen Häuser geschlossen haben und dafür Neubauten die Übernachtungen sicher effizienter abdecken.
Am späten Nachmittag besuchten wir Padua, die religiösen und städtischen Prachtbauten sind sehr empfehlenswert, ebenfalls wie immer das italienische Essen. Ich bin es leid, in Kirchen und anderen Bauten öffentlich zugängliche Bilder zu fotografieren, deshalb hier keine eigenen Bilder.
Zurück in Padova flanierten wir noch auf der Kurpromenade und genossen das Leben.
27.08.2022
Es war doch ein längerer Abend auf der Plazza und mein Lauf wurde durch den längerer Schlaf verhindert. Zusätzlich kam, dass meine Laufsachen alle patschnass waren, da es aus der Decke genau auf meine Sachen tropfte. Die Sachen trocknete ich wieder in altbewährter Weise.Außer auf der Stadtdurchfahrt von Padua waren es wieder überwiegend sehr gut ausgebaute und meistens auch bitumierte Fahrradwege. Der Rest waren ruhige Nebenstraßen durch Dörfer und Städte. Die Landschaft war bei weitem nicht mehr so spektakulär wie in den Alpen. Die Dörfer mit ihrer Architektur, den teilweise pompösen aber auch verfallen Gütern, Kirchen und die Fahrt an Kanälen und Flüssen machten die Fahrt richtig schön.
Mittagspause gab es in Dolo, ein schönes kleines Städtchen mit vielen Restaurants und Cafés. Wir haben es uns bei einer Wassermühle im Schatten gemütlich gemacht und lecker gegessen und getrunken. Aufkommenden Wind mahnte zum finalen Teilabschnitt, wir wollten nicht auf die letzten Meter noch in den Regen kommen. Glücklicherweise hielt das Wetter durch. Ein kleines technisches Highlight war die Drehbrücke, welche wir in Aktion erleben durften. Bald darauf sahen wir schon Venedig. Eigentlich wollten wir ein Poserfoto am Ortseingangsschild machen, aber dass Schild gab es nicht. So konnten wir erst am Hotel jubeln.
28.08.2022
Nachdem wir es gestern im Hotel den Tag ruhig beendet haben, ging es heute nach einer ersten Morgenrunde und dem gemeinsamen Frühstück in das historische Venedig. Preisgünstig sind wir von unserem Hotel mit dem Bus auf die Insel gekommen. Wir hatten keine konkreten Ziele, sind auch nicht wirklich mit der museal aufbereiteten Hochkultur unterwegs. Den Tag über ging es dann im Bummeltempo durch die Gassen, über die Brücken und die richtig imposanten Plätze, Kirchen und sonstigen Bauwerke. Schön war, dass es nicht zu voll war. Es war trotzdem ein anstrengender Tag. Richtig begeistert war ich vom sauberen Wasser, dass hatte ich anders in Erinnerung. Jani kühlte sogar die Beine darin ab.Von Markusplatz aus sind wir dann mit dem Wassertaxi zurück zum Busbahnhof gefahren.
29.08.2022
Früh schlich ich mich wie immer auf leisen Sohlen aus dem Zimmer zu meiner Morgenrunde. Es war etwas abenteuerlich, da ein verschlossenes Tor bei der heutigen Morgenrunde mich zu einer Klettereinheit zwang. Glücklicherweise gab es keine Hunde....
Bereits gestern buchten wir die Tickets für die Rückfahrt von Venedig nach Bozen mit der DB App. Das funktionierte hervorragend, genau so wie auch die Zugfahrt perfekt klappte. Von unserem Hotel zum Bahnhof waren es zwei, drei Kilometer, also eine schöne Morgenwanderung vor der gut zweistündigen Bahnfahrt. Überraschend war die Pünktlichkeit der guten Bahnverbindung! Es klappte alles gut und wir könnten an dem Eurobike Stützpunkt unsere Utensilien in das ebenso zurück geholte Auto laden. Staufrei ging es dann in den erholsamen Teil des Urlaubs.
Im Hotel am Gardasee sind wir am Abend noch paar Bahnen geschwommen.
30.August 2022
Nach meinem morgendlichen Ritual war heute faulenzen am Strand angesagt! Wir haben einen äußerst ruhigen Tag mit viel Schlaf verbracht. Höhepunkte waren das Schwimmen. Durch das fehlende Wasser im Gardasee muss man sehr weit laufen, bevor das Schwimmen möglich ist.
Am Abend waren wir noch in der Altstadt. Bei meiner morgendlichen Runde war es beängstigend ruhig, am späten Nachmittag und frühen Abend dann sehr voll. Wir haben aber lecker gegessen und auch das Eis war richtig gut.
31.August 2022
Das ungewohnte fast tägliche Laufen merke ich in meinem rechten Knie. Aus diesem Grund schwamm ich früh in dem Pool auf dem Dach unseres Hotels.
Nach unserem gestrigen (verdienten) Faulenzertag haben wir heute eine Tour unternommen, bei der es sowohl immer wieder schöne Ausblicke über den See und auch in das Hinterland gab. Es ging meistens über Fahrradwege oder Nebenstraßen. Natürlich durften auch Pausen nicht fehlen. Das Bistro Central im Hinterland war dabei deutlich besser und preiswerter als das Retortencafé an der Promenade.
Am Abend gab es in einem leckeren Restaurant eine spezielle Pizzaart. Der Teig reift mehrere Tage und soll deswegen bekömmlicher sein. Sie schmeckte auf jeden Fall gut, genauso wie das Eis zum Dessert.
01.09.2022
Am frühen Morgen lief ich nach Desenzano. Es ist ein Traum, an dem Ufer entlang zu laufen. Pünktlich zum Frühstück war ich zurück in unserem Hotel. Meinen kleinen Traum von der Fahrradumrundung des Gardasees habe ich für diesen Urlaub aufgegeben, es passt zeitlich einfach nicht.
Bereits bei unsere Fahrradtour besuchten wir Verona und wir wollten die Stadt während des Aufenthallts am Gardasee noch einmal besuchen. Auf einem Flyer der Arena von Verona sahen wir, dass ab einem Abend La traviata aufgeführt wird. Wir kauften uns Tickets in einer sehr preiswerten Kategorie und hatten einen schönen Abend. Zuvor besuchten wir noch das Haus, in welchem eventuell Julia von Shakesbear wohnte und natürlich zahlreiche Geschäfte, Boutiquen und ein enttäuschentes Restaurant, in welchem ich nichts bekam.
02.09.2022
Mit vielen Eindrücken aus den vergangenen Tagen erlebten wir einen letzten ruhigen Urlaubstag. Die meiste Zeit verbrachten wir am Pool unseres Hotels. Am Abend radelten wir noch einmal nach
Peschiera del Garda, der Ort hatte uns bei der Fahrradtour entlang des Gardasees gefallen. Im dritten Restaurant aßen wir lecker Abendbrot. Die vorherigen sahen auch gut aus und wir saßen schon drin, aber irgendwas gefiel uns dann immer nicht. Da wir einen schönen letzten Abend aber genießen wollten, prüften wir gründlich.
Etwas traurig waren wir, dass die schöne Zeit vorbei ist und nun wieder der Alltagstrot einzieht. Gleichzeitig freuen wir uns natürlich auf das eigenen Beet und die Aufgaben, die auf uns zu Hause warten.
Resume
Es war ein weiterer gemeinsamer Fahrradurlaub, welchen wir diesesmal bei Eurobike buchten und am Gardasee um paar Tage verlängerten. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Tour und können diese Art zu Reisen sehr empfehlen. Ob es nun bei Eurobike oder einem anderen Anbieter ist, ist sicher nicht das wichtigste, wir waren jedoch sehr zufrieden und fühlten uns gut aufgehoben.