Freitag, 2. August 2019

Tag 39

Diese Woche hatte ich ein sehr intensives und zielführendes Gespräch mit einer befreundeten Heilpraktikerin und ihrem Mann, welcher Ernährungsberater ist. Etliche Ratschläge, die zur Begleitung der Kombitherapie nützlich sind, habe ich  bekommen. Viele werde ich bestimmt annehmen und umsetzen. Das Gespräch und auch die Ratschläge haben mir gut getan, ich kann nur jedem empfehlen,mehrere seriöse Meinungen vor einer so einschneidenden Lebensphase einzuholen.


Gestern war dann endlich das Erstgespräch zur Kombitherapie. Schön war, wie viel Zeit sich die Ärztin für alle unsere Fragen nahm und wie gut sie alles erklärte. Dabei habe ich über die zusätzlichen Maßnahmen und einzunehmenden Mitteln die meine Heilpraktikerin empfohlen hat, mir Ihr gesprochen. Dabei geht es um Selen, zusätzliche Enzyme, Mittel für die Unterstützung der Nieren und der Leber sowie zusätzliche Vitamine. Daneben gibt es viele weitere gute Tipps, wie bestimmte basische (Fuss-)Bäder. Um die Folgen der Bestrahlung im Schleimhautbereich zu verhindern hat sie mir unter anderem empfohlen, aus Heilkräutern einen Tee zu kochen, diesen dann zu gefrieren und sofort im Anschluss an die Bestrahlung zu lutschen.


Dabei geht es mir mit den begleitenden Maßnahmen primär nicht um den Heilungsprozess, sondern darum, die Kombitherapie gut zu überstehen.
 
Die Ärztin der Strahlenklinik hat alle diese Vorschläge überprüft, für gut empfunden und befürwortet. Damit dies alles in den normalen Tagesplan passt, habe ich mir je eine Liste geschrieben. Für weitere Tipps bin ich natürlich jederzeit offen, ich weigere mich bis jetzt, Erfahrungsberichte, die ja meistens negativ sind, im Netz zu lesen.

Für meine Therapie haben die Experten jetzt 33 Bestrahlungen und 10 Chemotherapien ermittelt. Die Bestrahlungen gehen immer von Montag bis Samstag, Sonntag habe ich frei.  Begleitet werden diese Bestrahlungen in der ersten und fünften Woche mit der Chemotherapie, welche ich stationär verabreicht bekomme.


Ich finde es belastend, wie lange sich der Prozess bis zum Start der Therapie hinzieht. Da aber viele Fachbereiche sich dabei abstimmen, ist dies wohl unerlässlich. Ebenso müssen dieinneren und auch die äußeren Wunden erst abheilen, bevor sie bestrahlt werden. Die Therapie baut sich folgendermaßen auf (Endlich mal wieder ein Terminplan 😅):



Aktuell liege ich nach dem Einbringen der Magensonde einen Tag im Krankenhaus. Man befürchtet, dass durch die Bestrahlung die Schleimhäute zu stark angegriffen werden und ich dann nichts mehr schlucken kann. Um dann reagieren zu können, wurde mir die PEG Sonde eingebracht.



Ernährung

Obwohl ich schon seit Jahren mich gesund ernähre, habe ich jetzt noch etwas nachjustiert. So ernähre ich mich jetzt kohlenhydratarmer.  Dazu ist der Rohkost- und Bitterstoffanteil in meinem Essen angestiegen, um die Vitalstoffzufuhr zu erhöhen. Außerdem verzichte ich weiter auf rotes Fleisch (Schwein, Kuh, Katze, Hund) und Wurst. Weißes Fleisch wie Geflügel und Fisch stehen moderat auf meinem Speiseplan.

Nach Möglichkeit versuche ich, raffinierten Zucker und Weißmehl zu vermeiden. Das hat zur Folge, dass ich viele neue Rezepte ausprobiere und in der Küche zugange bin. Als Nächstes steht die Anschaffung einer Mühle/Flockenquetsche an, um das Vollkornmehl selber zu mahlen und die Haferflocken selber zu pressen. So bleiben alle Vitalstoffe der Getreide vorhanden und ich habe richtiges Vollkornmehl ohne die übliche thermische Behandlung, die viele Vitamine, Enzyme usw. abtöten.

Sport


Weil ich denke, dass krankheitsbedingt eher Muskelmasse als wie 😛 Fett verbrennt, dehne ich mich nahezu täglich und tue abwechselnd für die Ausdauer wie für die Kraft etwas. Dabei bin ich durch meinen zunehmenden Gewichtsverlust (derzeit 73 kg) mit der Intensität und dem Umfang stark zurückgegangen.  Ich schaffe es täglich,mich zu bewegen und Sport zu treiben. Als maximale Strecke laufe ich derzeit 10 Kilometer.

Noch ein letzter Tipp, geht zu den Vorsorgeuntersuchungen! Nur dadurch hat man das Karzinom relativ früh bemerkt!

Wie immer kann ich mich nur für all die Wünsche, Ratschläge und Hilfe bedanken! Sie hilft mir wirklich sehr, mit viel Kraft und Zuversicht die nächste Etappe in Angriff zu nehmen.