Samstag, 12. Oktober 2019

Tag 110

Geschafft!

Die ganzen Bestrahlungen und Chemotherapien liegen nun hinter mir. Dabei ging es mir nahezu die ganze Zeit wirklich gut. Der Hammer kam dann bei der vorletzten Chemotherapie, ich fühlte, wie die Kraft und die Lebensfreude mit einem Schlag weg waren und ich saft- und kraftlos dahin schlich.

Dies ging die ganze folgende Woche noch so, aber da hatte ich dann glücklicherweise nur noch drei Bestrahlungen. Mein Tagesablauf an den Tagen war:
  • Ausschlafen
  • Frühstück
  • Vormittagsschlaf
  • Bestrahlung
  • Mittagessen
  • Mittagsschlaf
  • Abendbrot
  • Schlafen
Die letzten Tage ging dann das Essen wesentlich schlechter (aber es ging!), sodass ich noch einmal Gewicht abgebaut habe.. Sicherlich trug dies zu meiner Schlappheit mit bei. Da ich unter die von mir gesetzte Grenze von 70 Kilogramm gekommen bin, habe ich mit hochkalorischer Zusatznahrung versucht, den Gewichtsverlust in Grenzen zu halten.
 
An Sport war in dieser Phase nicht zu denken, regelmäßig eine Runde spazieren gehen war mir noch möglich. Sicherlich wäre Sport zu meinem Ernährungsplan kontraproduktiv gewesen. Ich habe in diesen Tagen gelernt, dass mein Körper unheimlich Energie benötigt, um zu heilen.

Von meiner letzten Bestrahlung habe ich ein kleines Erinnerungsvideo gedreht, entschuldigt bitte die Qualität, es war in dem Raum sehr dunkel.

Zwischen den Szenen liegen immer mehrere Minuten, in den Berechnungen durchgeführt werden, der Tisch im Millimeterbereich neu positioniert wird usw. Diese habe ich rausgeschnitten.

Danke an dieser Stelle an die Ärzte und Schwestern, die mir dieses Video ermöglicht haben.



Inzwischen sind zwei Wochen vergangen, ich fühle mich besser und besitze  mehr Kraft und Energie. So beginne ich nun mit dem Training, in erster Linie wird dies Kraft sein. Speziell mein linker Arm ist immer noch stark eingeschränkt. Ein erster Lauf wird aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Ich freue mich schon richtig darauf.

Da mein Rachenbereich zu lädiert war, schwenkte ich in meiner Ernährung zwischen Einback (sehr empfehlenswert) und allen Eivarianten (blanchiert, gekocht, gebraten, gerührt, gebacken....) nicht so richtig im Vollwertkostbereich. Dahin komme ich jetzt so langsam zurück. Sobald die Waage wieder 72,5 Kilogramm anzeigt, werde ich die Zusatzkost einstellen.

Die Wunden im Hals versorge ich mit diversen Mundspüllösungen, die Lippen und Nasenschleimhäute werden mit diversen Cremes versorgt. Für die verbrannte Haut habe ich eine Pflegecreme empfohlen bekommen und nutze diese. Die Mittel, welche mir meine Heilpraktikerin empfohlen hat, nehme ich selbstverständlich weiter.

Ausblick 

Nach zwei Einsprüchen ist nun meine Anschlussheilbehandlung auf der Insel Föhr genehmigt worden, darauf freue ich mich schon sehr. Los geht dies wahrscheinlich Mitte bis Ende November, so bin ich sicher kurz vor Weihnachten wieder zu Hause. Die ersten Kontrolluntersuchungen habe ich Mitte Januar, bis dahin heißt es relaxen, Energie tanken und den Körper und Geist regenerieren.

Ich bedanke mich sehr für Eure positive Unterstützung, die vielen Rückmeldungen, die kleinen Gesten der Unterstützung, einfach für alles. Ihr seid spitze!