Montag, 24. August 2020

Fahrradtour Neusalza Spremberg

Tag 1

Mit einem Mikroabenteuer startete ich in dieses wunderschöne Sommerwochenende. Von zu Hause aus startete ich mit meinem Fahrrad aus nach Neusalza-Spremberg. Am ersten Tag hatte ich mir als Tagesziel Dresden vorgenommen. Im Wesentlichen wollte ich den Fahrradweg D4 nutzen, dieser ist jedoch in Westsachsen nahezu nicht ausgeschildert. Da ich dies im Vorfeld schon erfahren hatte, zog ich mit den gpx Track. Ich ahnte nicht,

was auf mich zukam. Es ging weite Strecken über Feld- und Waldwege durch wunderschöne Natur. Ich verstehe nicht, warum es die Radwegplaner nicht schaffen, dass die Radwege in Sachsen nicht durchgängig gekennzeichnet sind.

Das Profil war dabei für mich relativ anspruchsvoll, da ich an keinem der Flüsse entlang fuhr, sondern alle Flusstäler querte. Gefühlt war es aus den Tälern heraus immer lang und steil, in das nächste Tal hinab oft kurz und extrem hügelig. So konnte ich es nur selten rollen lassen.

Im Vorfeld der Tour hatte ich mir noch neue Radtaschen zugelegt, diese hängten sich bei stärkeren Unebenheiten immer aus. Während der Tour optimierte ich die Befestigung mit Kabelbindern und Klebeband, jetzt schicke ich sie leider zurück. Packlisten von erfahrenen Overnightern gibt es im Netz endlos viele. Ich druckte mir eine aus, so war ich mir nahezu sicher, alles Wesentliche mitzunehmen. Dabei schaffte ich mir nichts Neues an, sondern nahm meine Sachen, die ich sowieso nutze. Dadurch war meine Ausrüstung nicht so professionell, aber für zwei Tage ausreichend.

Außerhalb der Städte war ich dabei alleine unterwegs. Die größte Herausforderung war dabei der direkte Aufstieg zur Augustusburg. Es ging auf einem Single Trail so steil bergauf, dass ich Probleme hatte, mein vollgepacktes Fahrrad hochzubekommen. Ansonsten war es traumhaft, durch die Wälder, Felder und kleinen Dörfer zu fahren. Ein weiterer Kritikpunkt speziell in Sachsen ist, dass die Wege oft nicht durch die Dörfer am Bäcker, Metzger und Gaststätten vorbeiführen oder auf diese nicht hingewiesen wird. Das erlebte ich auf Touren in Hessen und NRW oft anders. Gegen Abend fuhr ich dann anders als vorgesehen. Der Grund dafür liegt in meiner sehr amateurhaften Ausrüstung. Ich traute mich mit meiner einfachen Beleuchtung einfach nicht mehr, durch das Gelände zu fahren. Deswegen bemühte ich mit der einbrechenden Dunkelheit Google Maps mit einer Route nach Dresden. Das funktionierte gut und ich kam nach dem heißesten Tag des Jahres gut in Dresden an.

Die Verpflegung kaufte ich unterwegs. So gab es zum Mittagessen einen leckeren Linseneintopf auf dem Teufelsberg nahe Chemnitz und das Abendessen in Tharandt. Geschlafen habe ich traumhaft in meiner Hängematte auf dem Campingplatz in Dresden. Es wäre auch kein Problem gewesen, irgendwo im Wald zu übernachten, aber den Luxus der warmen Dusche gönnte ich mir schon.

idylische Dorfansicht
grenzlastiger Fahrradweg


Blick in das Westerzgebirge
Schoenwettersportler in natürlicher Umgebung


Weg auf die Augustusburg
Mittagessen, Linseneintopf auf dem Teufelsberg